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Wie Alfa Romeo Stilikonen des Automobilbaus schuf

Classic Company, 17.04.2022 Wissenswert

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Wie Alfa Romeo Stilikonen des Automobilbaus schuf

Im Jahr 1910 wurde das Automobilunternehmen Alfa gegründet. Wenige Jahre später übernahm der neapolitanische Industrielle Nicola Romeo diese Firma. Der Name des Fahrzeugherstellers änderte sich in Alfa Romeo und begründete somit eine Automarke mit langer Zukunft. Die im Laufe der Firmengeschichte entstandenen Fahrzeuge wurden beinahe ausnahmslos zu Ikonen ihrer Zeit.
Starten wir in eine faszinierende Zeitreise des Automobilbaus, in dem Emotionen noch federführend in der Produktion von Personenwagen waren.

Was wäre die automobile Welt ohne Emotionen?

Die Geschichte von Alfa Romeo zeigt an vielerlei Beispielen, dass die Leidenschaft fürs Automobil stets im Vordergrund stand. Im Einklang mit den dadurch entstandenen Emotionen entwickelten sich die Autoikonen für die diese italienische Automarke noch heute steht. Dieses geschah sowohl im Rennsport als auch im Nutzen eines Alltagsfahrers.

Frühe Rennsportbeteiligungen von Alfa Romeo

Giuseppe Merosi, Konstrukteur in der Gründungsphase von Alfa Romeo, entwickelte im Jahr 1910 das Modell 24 HP. Mit diesem Modell stellte die Marke Alfa Romeo sich auch den ersten Wettbewerben im Rennsport. Als jedoch in den Jahren des Ersten Weltkrieges die Autoproduktion der Produktion von Rüstungsgütern wich, übernahm eine Rüstungsgesellschaft die Führung des Betriebes. Durch die Produktion von Munition und Flugzeugmotoren wuchs das Unternehmen beachtlich von rund 200 auf später 4000 Mitarbeitern. Erst nach Kriegsende rollten Fahrzeuge für die zivile Bevölkerung aus den Werkshallen.

Nach dem Ersten Weltkrieg blüht auch der Motorsport wieder auf

Im Jahr 1923 gelang Alfa Romeo mit dem Modell RL der erste große Erfolg im Rennsport. Mit dem Modell Typ 2 und dem Fahrer Gastone Brilli-Perri gewann Alfa Romeo im Jahr 1925 die erste Markenweltmeisterschaft im Rennsport. Ein Jahr später wurde der Autohersteller jedoch zahlungsunfähig. So kam es, dass der Eigentümer Nicola Romeo und der Konstrukteur Giuseppe Merosi Ende der 1920er Jahre das Unternehmen verließen. Im Jahr 1933 wurde das Unternehmen verstaatlicht und in den darauffolgenden Jahren die Angebotsvielfalt weiter ausgebaut. So wurden neben Autos auch Busse, LKW und Flugzeugmotoren gebaut.

Der Zweite Weltkrieg und die Folgen für Alfa Romeo

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Stammwerk von Alfa Romeo zu großen Teilen beschädigt. Durch die Arbeiter, die aus dem Krieg wieder in ihr Heimatland zurück kehrten, wurden die Gebäude wieder aufgebaut. Im Jahre 1948 verließen wieder die ersten Fahrzeuge die Werkshallen. In dieser Zeit wurde Alfa Romeo einer staatlichen Holding zugeordnet. So kam es, dass sich Alfa Romeo in den folgenden Jahren als Premiumhersteller etablierte. Da der Markt für derartige Modelle aber sehr klein war, entwickelte man nach und nach Modelle für eine breite Käuferschicht. Im Zuge dieser Neuentwicklungen, wurde im Jahr 1962 die Alfa Romeo Giulia vorgestellt.

Giulia-ein Name mit Tradition

Wer über dieses Auto spricht, spricht über ein Modell mit einer interessanten Ahnengalerie. Zum Stammbaum des Coupes gehören folgende Vorfahren:

  • Alfa Romeo Giulia GT (Typ 105), auch Alfa Romeo Bertone genannt, zweitüriges Coupe, Baujahr 1963- 1975
  • Alfa Romeo Giulia Sprint (Typ 101), zweitüriges Coupe, Baujahr 1962-1964
  • Alfa Romeo Giulia Spider (Typ 101), Cabriolet, Baujahr 1962-1965

Zeitreise in die Modellgeschichte von Alfa Romeo

Diese Übersicht der genannten drei Modelle verdeutlicht den Anspruch, den dieses Modell an die erzählbare Geschichte von Alfa Romeo stellt. Auch wenn dieser Modellzyklus einem Zeitraum von nur 13 Jahren entspricht, wird deutlich, dass man nur ansatzweise darin eintauchen kann. In den folgenden Abschnitten werden wir uns deshalb an einzelne Schauplätze dieser Modellgeschichte begeben.

Alfa Romeo Bertone-die Coupeversion der Limousine Giulia

Umgangssprachlich wurde das zweitürige Coupe der Giulia als Alfa Romeo Bertone bekannt und beliebt. Offiziell eigentlich als Alfa Romeo Giulia GT bezeichnet, ergänzte dieser Wagen in den Jahren 1963 bis 1975 die von Alfa Romeo gebaute 4-türige Limousine Giulia. Der umgangssprachlich genutzte Namenszusatz Bertone führt auf das Design- und Karosseriebauunternehmen Carrozzeria Bertone zurück. Dieses war für mehrere namhafte Autohersteller tätig.
Im Vergleich zur 4-türigen Limousine hatten die Coupe-Varianten eine um 16 cm verkürzte Bodengruppe. Beide Karosserieformen gehörten der Baureihe Tipo 105 an.

Eigenständige und vielseitige Schönheiten mit dem Namenszusatz Bertone

Im Laufe seines Produktionszyklus wurde der Alfa Romeo GT Bertone mit Motoren von 1,3 bis 2,0 Liter Hubraum ausgestattet. Um die vielzähligen Modelle voneinander zu unterscheiden, bekamen die Fahrzeuge aus der Sicht eines Laien, wahllose Bezeichnungen wie Sprint, Junior, Veloce oder GTV. Dennoch stehen all diese Fahrzeuge als Stilikonen, die den Namen Alfa Romeo entscheidend mitgeprägt haben. Nicht nur deshalb sind diese Fahrzeuge heute begehrte Klassiker.

Die Vorgänger der Giulia GT festigten Alfa Romeos Position am Markt

Zu Beginn der 1950er Jahre hatte sich Alfa Romeo der Großserienfertigung von Automobilen zugewandt. Dieses Vorgehen festigte der Autohersteller mit dem 1954 vorgestellten Giulietta. Als im Jahr 1962 das moderne Modell Giulia (Tipo 105) als der Nachfolger der viertürigen Giulietta vorgestellt wurde, blieb das Coupe vorerst noch im alten Gewand, also dem Baumuster Tipo 101, erhalten. Es erhielt mit dem sogenannten 1,6 Liter-TI-Motor der Giulia einen moderneren Antrieb und galt somit als Übergangsmodell. Aus dessen Namen Giulia Sprint verschwand der Zusatz GT. In diesem Baumuster blieb der Wagen bis ins Jahr 1963 erhalten.

Namensumstellung als Mittel zur Modellausrichtung

Als Anmerkung zu der Umstellung von dem Modell Giulietta zu dem Nachfolgemodell Giulia, sei erwähnt, dass Alfa Romeo auch bei der Namensgebung eine besondere Idee verfolgte. Der Modellname Giulietta war eine namentliche Verniedlichung und bedeutet ins Deutsche übersetzt soviel wie Julchen. Das Nachfolgemodell Giulia hieß nun übersetzt Julia. Durch diese Namensumstellung wollte Alfa Romeo verdeutlichen, dass dieses neue Fahrzeugmodell erwachsen geworden war. Es basierte schließlich auf dem neuen Baumuster Tipo 105. Mit dieser, nach heutigen Maßstäben bezeichneten Marketing-Strategie, wollte Alfa Romeo junge Männer ansprechen und ihnen somit einen bezahlbaren Traumwagen präsentieren. Die Modellreihe rund um den Giulia GT hatte für Alfa Romeo dadurch einen sehr hohen Stellenwert. Das attraktive Design, die sportlichen Fahrleistungen und der vergleichsweise günstige Preis, prägten den Mythos der Marke und machten diese Fahrzeuge zu etwas Besonderem.

Das Giulia Sprint Coupe erhält eine eigenständige Bertone-Karosserie

Das im September 1963 vorgestellte Nachfolge-Coupe wurde auf der Frankfurter Automobilmesse IAA der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Coupe wurde nun Giulia Sprint GT getauft und läutete bei Alfa Romeo eine neue Coupe-Ära ein. In den ersten 3 Jahren seiner Bauzeit war der Giulia Sprint GT ausschließlich mit dem 1,6 Liter großen TI-Motor erhältlich. Die Bezeichnung TI deutete hierbei auf den Einsatz von moderneren Vergasern hin.

Giulia GT 1300 Junior und die Entstehung einer Modellfamilie

Die 1,3 Liter Einstiegsvariante der Giulia GT hatte eine Leistung von 87 PS. Im Jahr 1966 entstand durch den Einbau des kleineren 1,3 Liter Motor eine Einstiegsvariante und erhielt den Namen Giulia GT 1300 Junior. Die 1300er Modelle besaßen eine, die 1600er Modelle hingegen 3 waagerechten Chromleisten. In der folgenden Zeit brachte Alfa Romeo nach und nach weitere Motorisierungen des Coupes auf den Markt. So entstand eine Modellfamilie, die die bisherigen Varianten mit Hubräumen von 1,75 und 2,0 Litern nach oben hin abrundete.

Franco Scaglione-Mitbegründer und Chefdesigner bei Bertone

Franco Scaglione war ein italienischer Flugzeugingenieur und Automobildesigner. Er lebte von 1916 bis 1993. In den Jahren 1951 bis 1959 war Scaglione als Chef Designer bei der Karosserie-Baufirma Bertone tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit war er u.a. für das Design der Giulietta Sprint verantwortlich.

Der 1300 Junior und seine Konkurrenten

Bei seiner Markteinführung in Deutschland kostete der 1300 Junior 11700 Mark und war damit rund 700 Mark günstiger als das Vergleichsmodell 1300 GT von dem deutschen Autohersteller Glas und fast 6000 Mark günstiger als ein 90 PS starker Porsche 912. Bis in das Jahr 1975 blieb der 1300 GT Junior bzw. GT Junior 1,3 im Modellprogramm von Alfa Romeo erhalten. In seiner gesamten Bauzeit erhielt die Modellreihe nur wenige Änderungen. Im Jahr 1970 wurde die Front neu anders gestaltet. Ab diesem Baujahr wurden Einzelscheinwerfern verbaut und der Kühlergrill wies von nun an eine einzelne Chromstrebe auf. Im Jahr 1974 erhielten die Modelle dann die Frontpartie der Modelle mit dem 2,0 Liter Motor. Im Innenraum erhielten die Modelle mit den 1,3 Liter Motoren im Zuge dieses Faceliftings die Sitze, das Armaturenbrett und die Mittelkonsole der Hubraum größeren Modelle.

Design als Kaufargument – Giulia Sprint

Als die Coupevariante Sprint der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, rechnete niemand mit dessen großartigem Erfolg. So wurden im Rahmen der Vorstellung bereits 3000 Fahrzeuge statt der eingeschätzten 1000 Exemplare geordert. Diese von Bertone entwickelte Karosserie diente auch später als Vorlage für dessen 1963 präsentierten Nachfolger Giulia Sprint GT. Der Designer Bertone gewann durch diese Fahrzeuge erheblich an Bekanntheit. Andere Automobilhersteller gaben Entwicklungsaufträge an dessen Designstudio, ließen Fahrzeuge von Bertone entwickeln und produzieren.

Die Vorgänger des Alfa Romeo 1600 GT Junior

Mit der Markteinführung des 1300 GT im Jahr 1966, erhöhte Alfa Romeo die Motorleistung des 1,6 Liter Motors auf 109 PS. Dieses neu motorisierte Coupe wurde als 1600 GT Veloce bezeichnet und wies nur geringfügige, äußere Änderungen auf. So hatte dessen Kühlergrill drei waagerechte Chromstreben statt eines gitterförmigen Musters. Die markante Ausprägung der Frontansicht brachte diesen Modellen auch die umgangssprachliche Bezeichnung "Kantenhauber“ ein. Diese Fahrzeuge kosteten 14.390 DM und waren somit genau 1690 DM günstiger als die Vorgänger mit gleichem Motor. Der geldwerte Unterschied zu dem 1300er Modell betrug damalige 3700 DM. Der 1600 GT Veloce wurde bis 1968 produziert, bis 1972 wurde von Alfa Romeo allerdings keine 1,6 Liter Variante angeboten. Dessen Modellplatzierung übernahm der bis 1972 produzierte 1750 GT Veloce.

Alfa Romeo Giulia GT Junior 1,6 mit glatter Front

Als Alfa Romeo den 1,6 Liter Motor im Mai 1972 wieder ins Modellprogramm aufnahm, löste dieser damit entstandene Giulia GT Junior den 1750 GT Veloce ab. Technisch entsprachen diese Fahrzeuge dem von 1966 bis 1968 gebauten 1600 GT Veloce mit 109 PS, besaßen aber die glatte Frontpartie mit zwei runden Einzelscheinwerfern und einer waagerechten Chromstrebe. Alfa Romeo positionierte dieses Modell zwischen dem GT Junior 1,3 und dem 2000 GT Veloce. Diese Modelle blieben bis 1975 im Programm.

Alfa Romeo 1750 GT Veloce-Spitzenmodell der 60er Jahre

Im Januar 1968 stellte Alfa Romeo mit dem 1750 GT Veloce auf dem Brüsseler Autosalon die bis dahin stärkste Variante des Giulia GT vor. Wie die Namensbezeichnung bereits andeutete, hatte der Motor annähernd 1,8 Liter Hubraum. Die Leistung lag dadurch bei 113 PS. Als erstes Modell der neuen Giulia GT-Reihe besaß der 1750 GT Veloce ein neues Frontdesign, bei dem auf den Spalt zwischen Kühlergrill und Motorhaube verzichtet wurde. Zur Ausstattung gehörten nun runde Doppelscheinwerfer und lederbezogene Sitze. Zu seiner Einführung kostete dieser Wagen mit 14.700 DM genau 400 DM mehr als der 1600 GT Veloce. In einer kurzen Übergangszeit produzierte Alfa Romeo beide Modelle gleichzeitig, bevor die kleinere der beiden Varianten aus dem Programm genommen wurde.

Neues Topmodell Anfang der 70er Jahre- die Geburtsstunde des Alfa Romeo 2000 GT Veloce

Der im Juli 1971 vorgestellte 2000 GT Veloce wurde das Spitzenmodell der Giulia GT-Reihe. Im Vergleich zu dem Motor des 1750 GT Veloce hatte der Motor des neuen Spitzenmodells 2,0 Liter Hubraum. Somit stieg die Leistung auf 131 PS, die eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h ermöglichte. Die Frontpartie entsprach der des 1750 GT Veloce, unterschied sich jedoch marginal durch einen durchgehenden Chrom-Kühlergrill mit dem darin integrierten Alfa Romeo-Emblem. In der Heckansicht fielen dem Betrachter die breiten Rückleuchten auf, die dieses Spitzenmodell als einziges Mitglied der Giulia GT Baureihe besaß. Der Neupreis bei der Einführung dieses Wagens lag bei 16500 DM.

Alfa Romeo Giulia GTA-die prestigeträchtige Motorsportversion des Giulia GT

In der Zeit von 1965 bis 1972 bot Alfa Romeo die für Motorsporteinsätze konzipierte GTA-Version des Giulia GT an. Dieses Modell besaß die sogenannte Kantenhaube als ein markantes stilistisches Frontmerkmal. Da diese Modelle etwa 250 kg leichter waren als die Serienmodelle des Giulia GT, ergab sich der Buchstabe "A“ im Namen. Hierbei steht der Buchstabe für den Begriff "allegerita“, was soviel wie "erleichtert“ bedeutet. Die Motorleistung betrug zwischen 115 und 170 PS. Diese Kombination aus geringem Gewicht und der erhöhten Motorleistung, waren zwei Gründe dafür, dass diese Fahrzeuge im Motorsport erfolgreich wurden. Der GTA entwickelte sich für die Marke Alfa Romeo als ein wichtiger Imageträger, der unter Kennern der Marke auch heute noch bekannt ist.

Alfa Romeo Giulia GTC-die seltene Cabriovariante des Giulia GT

In den Jahren von 1964–1966 wurden vom Alfa Romeo Giulia GTC nur ungefähr 1000 Exemplare gebaut. Diese Modellvariante wurde von dem Karosseriespezialist Carrozzeria Touring in Nova Milanese gebaut. Die Fahrzeugbasis bot der Giulia GT 1600 mit der Leistung von 106 PS. Bei seiner Markteinführung im Mai 1965 kostete das Cabrio 17450 DM. Abgesehen von dem hohen Kaufpreis, trugen die Qualitätsprobleme dazu bei, dass aus diesem dem Giulia GTC kein Verkaufsschlager wurde.

Alfa Romeo Giulietta–automobile Schönheiten der 1950er Jahre

Auch unter dem Namen der Giulietta entstanden mehrere Karosserievarianten. Dazu gehörten Limousine, Coupe und eine Roadstervariante. Im Zuge der Neuvorstellung auf dem Turiner Autosalon im April 1954 wurde die Giulietta als erstes in Form des Coupes vorgestellt. Das mit der Namensbezeichnung Giulietta Sprint entstandene Coupe-Modell bestach den Betrachter bereits damals schon durch seine Formgebung. Das Design entstand in Zusammenarbeit mit dem Designer Bertone. Ein Jahr nach der Präsentation des Coupes folgte die Veröffentlichung der Limousine mit dem Namenszusatz Berlina. Dessen Karosserieentwicklung war eine Eigenentwicklung von Alfa Romeo. Wie bei Alfa Romeo üblich, erhielt die in der zweiten Jahreshälfte 1955 vorgestellte offene Karosserievariante des Coupes die Namensbezeichnung Spider. Diese Variante wurde von dem Designspezialisten Pininfarina entworfen und auch produziert. In späteren Jahren verwendete Alfa Romeo den Namen Giulietta mehrfach.

Giulia Spider-die Idee eines Importeurs

Max Hoffmann, der US-Importeur von Alfa Romeo, überzeugte die Verantwortlichen des Autoherstellers von seiner Idee eine Roadster-Variante der Giulietta zu entwickeln und zu produzieren. Bereits in der Anfangsphase dieser Gespräche verpflichtete der Importeur sich dazu, 600 Exemplare auf dem Markt, für den er verantwortlich war, zu vertreiben. Mit dem Spider entstand ein Fahrzeug, welches nicht nur durch sein Design, sondern auch durch seine Technik, die der Großserie entstammt, verzauberte. Diese Technik gründete bereits damals automobile Erfolge der Marke Alfa Romeo.

Alfa Romeo Spider-sportliches Kultmodell der 60er Jahre

Der Spider war ein zweisitziges Cabrio, welches im Jahr 1966 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Dieses wurde in 4 Generationen nahezu unverändert bis Ende 1993 gebaut. Die Motoren stammen aus der Limousine des Alfa Romeo Giulia, hatten somit 1,3 bis 2,0 Liter Hubraum und leisteten zwischen 87 und 113 PS. Durch seine unvergleichliche Einfachheit und seinem ebensolchen Charme erlangte der Spider schnell Kultstatus. In Deutschland wurden die Fahrzeuge durch das Händlernetz von NSU vertrieben. Später wurde eine Alfa-Romeo-Vertriebsgesellschaft in Frankfurt am Main gegründet und leitete somit den deutschlandweiten Vertrieb der Marke Alfa Romeo.

Technische Abweichungen bei der Limousine Berlina

In den 10 Produktionsjahren der Limousine Berlina wurden 130.000 Exemplare gefertigt. Darunter 40.000 produzierte Einheiten der leistungsstärkeren Variante mit dem Namenszusatz "TI“ Im Vergleich zu den zweitürigen Giuletta erhielten die Viertürer andere Vergaser und leichte Optimierungen des Motors. Zwar hatten diese Motoren dadurch weniger Leistung, waren so allerdings auch sparsamer im Umgang mit dem Kraftstoff. Ein Alleinstellungsmerkmal der Limousine Berlina war die Lenkradschaltung. Mit seiner grundsätzlichen Ausrichtung als sportlich abgestimmte Limousine, konnte Alfa Romeo eine Marktnische füllen. Auch andere Automobilhersteller folgten diesem Impuls und brachten ähnliche Modelle auf den Markt.

Trotz faszinierender Technik überschaubare Käuferschicht

Bedingt durch die Preispolitik, die Alfa Romeo betrieb, lag die sportliche Limousine Giulia preislich zum Beispiel über dem eines vergleichbaren BMW. Diese Tatsache erschwerte den Verkauf in Märkten außerhalb von Italien. Ab 1961 arbeite Alfa Romeo dann mit dem brasilianischen Motorenhersteller Fabrica Nacional de Motores zusammen. Im Jahr 1968 übernahm Alfa Romeo die Motoren und Fahrzeugfabrik komplett. Durch diese Fusion entwickelte sich Alfa Romeo weiter und produzierte Modelle wie den 2300, der in Europa für kurze Zeit als Alfa Rio verkauft wurde.

Alfa Romeo-imageprägende Modellgeschichte in den Nachriegsjahren bis 1973

Die zahlreichen Rennerfolge und die sportlichen Limousinen, die Alfa Romeo auf den Markt brachte, prägte das Image dieses italienischen Autoherstellers. Gerade in den 1960er und 1970er Jahren vollzog sich diese Entwicklung von Alfa Romeo. So entstanden hochwertige Sportfahrzeuge, die ihren Absatz durch Käufer aus der Mittelschicht fanden. Zu den für die Zeit markanten Ausstattungsmerkmalen gehörten beispielsweise 5-Gang-Schaltgetriebe und Rundum-Scheibenbremsen. Merkmale die hauptsächlich Automobilkennern auffielen. Maßstäbe setzten ebenso die Doppelnockenwellenmotoren mit ihren Mehrfachvergaseranlagen. Vergleichbare Technik verbauten deutsche Autohersteller erst Jahre später.

Alfa Romeo Alfasud-der Einstieg in die Kompaktklasse

Der Alfasud war für Alfa Romeo nicht nur der Einstieg in eine neue Fahrzeugkategorie. Dieses neue Fahrzeugmodell stand unter anderem durch den Einsatz des Frontantriebs auch gleichzeitig für einen neuen, technischen Wendepunkt des Autoherstellers. So wurde der Alfasud wurde zwischen 1971 und 1983 mit neu entwickelten wassergekühlten 4-Zylinder-Otto-Boxermotoren und Hubräumen zwischen 1,2 und 1,7 Liter Hubraum ausgestattet. Die Leistungsspanne reichte von 63 bis 118 PS. Weitere technische Besonderheiten waren u.a. die vorderen, innen liegenden Scheibenbremsen und eine doppelte Spritzwand im Motorraum.

Neu errichteter Produktionsstandort für den Alfasud

Für die Produktion dieses Kompaktklassenmodells wurde eigens ein Autowerk im Süden Italiens erbaut. Hierzu wurde auch ein angrenzendes Flugplatzgelände völlig überbaut. Das entstandene Automobilwerk und die Entwicklung des Alfasud übergab man in den Verantwortungsbereich des österreichischen Ingenieur Rudolf Hruska. Im April 1972 startete dann in dem Werk die Produktion des Alfasud. Zweck dieses Produktionsstandortes war die Verringerung der Arbeitslosigkeit in diesem Gebiet Italiens. Das Werk wurde allerdings häufig bestreikt und die Produktion in diesem Werk galt als sehr unproduktiv. Hinzu kam, dass die Qualität der dort produzierten Fahrzeuge mangelhaft ausfiel. Diese Tatsachen waren Grund dafür, dass Alfa Romeo in die Verlustzone rutschte. Erst in den späten 1980er Jahren gelang es dem Autohersteller unter der Führung von Fiat dieses Werk effizient und profitabel zu betreiben.

Der Alfa Romeo Alfetta und die Einführung der Transaxle-Bauweise

Der Alfetta war eine viertürige Stufenhecklimousine der Mittelklasse, die von Frühjahr 1972 bis Herbst 1984 gebaut wurde. Dieses Fahrzeug besaß durch den besonderen Aufbau seines Antriebsstranges eine Sonderstellung in dem Modellprogramm des italienischen Automobilherstellers. Diese Besonderheit des Antriebsstranges bezog sich auf die sogenannte Transaxle-Bauweise. Hierbei befindet sich der Motor im Vorderwagen des Fahrzeuges und die Getriebe-Kupplungskombination an der angetriebenen Hinterachse. Angetrieben wurde der Alfetta von dem bereits bekannten 1750er Motor. Später folgten der 2000er und auch der 1600er Motor in Leistungsklassen zwischen 121 und 130 PS. In den darauffolgenden Jahren folgten weitere Motoren, darunter auch ein Dieselmotor mit einem Leistungsspektrum zwischen 82 und 95 PS und ein 2,5 Liter großer 6-Zylinder-Benzinmotor in V-Anordung.

Alfa Romeo-Garant für gutes Design

In seiner über 110-jährigen Geschichte verstand Alfa Romeo es zu jeder Zeit, die Menschen für Automobile zu faszinieren. Im Laufe der Zeit gelang es den Designern und Technikern nicht nur interessante Technik zu entwickeln. Sie schufen mit ihrem ansprechenden Formen Designvorreiter, die im Einklang mit ihrer Technik standen. Tausende begeisterte Autoliebhaber rund um den Erdball erleben noch heute die Marke, die hinter diesem besonderen Mythos steht. Alfa Romeo hat zu jeder Zeit bewiesen, dass sich faszinierende Technik und gutes Design nicht ausschließen. Im Zusammenhang stehend, kann beides Emotionen auslösen.